Projekt „Stille Post“ von Christiane Doeker und Brunhilde Mangels


Im Ausstellungsraum Terminal 3 des Airport Bremen wird ab 3. April 2007 ein ungewöhnliches Kunstprojekt präsentiert.

Die beiden Künstlerinnen Christiane Doeker und Brunhilde Mangels haben über einen Zeitraum von zwei Jahren eine Abfolge von 52 künstlerischen Arbeiten geschaffen, die einzig die Metamorphose eines Bildes thematisieren. Dabei hat jede Künstlerin das jeweils entstandene Bild ihrer Partnerin verändert, überarbeitet, transformiert und gelegentlich auch ausgelöscht. In diesem Prozess der verändernden Variation ist eine faszinierende Reihe entstanden, die einmal die  subjektive Bildsprache jeder Künstlerin dokumentiert, darüber hinaus aber ein Spektrum bildnerischer Themen und Techniken abbildet. Das Paradoxon dieser Reihe ist, dass durch die  Überarbeitungen jedes Bild das vorhergehende überdeckt und häufig auch zerstört. Immer aber reagiert ein Werk auf das andere. Das Projekt „Stille Post“ existiert in Konsequenz dann auch nur noch in seiner fotografischen Dokumentation. Diese aber fesselt den Betrachter dadurch, dass sie gleichsam die Deklination eines Sujets durch unterschiedlichste Erscheinungsformen und mit einer Vielzahl von Bildverfahren darstellt. Ausgehend von eher traditioneller Malerei arbeiteten die Künstlerinnen mit den Mitteln der Montage und Collage, des Materialbildes, der Fotografie, der digitalen Bildgestaltung, der Pyrokunst und der Performance. Sie geben damit eine brillante Demonstration der gegenwärtigen Möglichkeiten der Bildgewinnung und einen subtilen Einblick in die Varianten kreativer Prozesse. 


Prof. Jost Funke